FAQ: Die häufigsten Fragen

1. Stimmt es, dass ein Hydraulischer Widder einen Drittel des Wassers hochpumpt?

Die Fördermenge hängt von den Höhenverhältnissen zwischen Quelle und Widder einerseits und Widder und Reservoir andererseits ab. Ist die Höhendifferenz von der Quelle zum Widder beispielsweise drei Meter und die Höhendifferenz zwischen Widder und Reservoir 15 Meter, also das Fünffache, kann theoretisch ein Fünftel des Wassers hochgepumpt werden. Von diesem theoretischen Wert sind noch die Strömungsverluste in den Leitungen und Ventilen abzuziehen, die ca. 30 % betragen. Damit gibt es keinen allgemein gültigen Wert, welcher Wasseranteil hochgepumpt wird. Wir stellen Anlagen her, die das Doppelte, aber auch das 15-Fache an Förderhöhe erreichen.

2. Kann ich meinen überfluteten Keller mit einem Hydraulischen Widder auspumpen?

Nein. Der Widder muss immer am tiefsten Punkt des Systems stehen und das für den Antrieb benötigte Wasser muss noch abfliessen können.

3. Ist das nicht ein Perpetuum Mobile, da der Widder ja keine Fremdenergie wie Benzin oder elektrischen Strom benötigt?

Der Widder abreitet ohne Fremdenergie, nimmt dafür aber einen Teil des Wassers als Antriebsenergie. Er ist quasi Turbine und Pumpe in einem. Man erhielte ähnliche Resultate, würde man mit dem zur Verfügung stehenden Wasser eine Turbine betreiben und mit der Wellenenergie der Trubine wiederum eine Pumpe antreiben. Allerdings ist der energetische Wirkungsgrad einer Widderanlage, der inklusive der Rohrreibung etwa 70 % beträgt, sehr hoch. Darüberhinaus ist der Aufbau des Widders mit nur zwei einfachen Klappen äusserst einfach und dementsprechend langlebig und zuverlässig.

4. Wie hoch kann ein Hydraulischer Widder Wasser pumpen?

Schlumpf-Standardwidder können für Höhendifferenzen bis ca. 150 Meter eingesetzt werden. Darüber nimmt die Beanspruchung der Leitungen stark zu und die Lebensdauer der Rohre kann sich dadurch verringern.

Hydraulische Widder, die nach dem Schlumpf-Prinzip (Kompakt-Widder) arbeiten, können für beliebige Förderhöhen ausgelegt werden. Es sind mehrere Anlagen mit 500 Metern senkrechter Förderhöhe seit vielen Jahren in Betrieb; auf unseren Prüfständen wurden aber auch schon Höhen bis 800 Meter und darüber problemlos erreicht, und dies ohne Mehrbeanspruchung der Triebleitung.

5. Sind Hydraulische Widder zuverlässig?

Es gibt kaum eine technische Anlage, die eine derart hohe Betriebssicherheit und Langlebigkeit erreicht wie ein Hydraulischer Widder. Von unseren Widdern sind sogar noch einige in Betrieb, die noch im vorletzten Jahrhundert, also vor 1900, installiert wurden. Kürzlich wurde eine Anlage in Frankreich ersetzt, die 1890 vom Urgrossvater Schlumpf installiert wurde. Sie lief störungsfrei während 120 Jahren!

6. Was sind die nötigen Unterhaltsarbeiten an einem Hydraulischen Widder?

Wir empfehlen, jedes Jahr die zwei Ventile des Widders zu kontrollieren. Bei geringen Belastungen (also Förderhöhen unter 50 Metern), kann der Wartungsintervall ausgedehnt werden. Bei Hochleistungsanlagen nach dem Schlumpf-Prinzip (Kompakt-Widder) ist zusätzlich der Druckkessel einmal jährlich auf korrekten Druck zu überprüfen.

7. Können Kunststoffrohre verwendet werden?

Für die Förderleitung, also die Leitung, die das Wasser vom Widder zum Reservoir hochpumpt, können Kunststoffrohre verwendet werden, sofern sie dem statischen Druck der Wassersäule standhalten. Die Triebleitung des Widders, also die Leitung, die von der Quelle zum Widder führt, darf hingegen nicht dehnbar sein. Ausgenommen sind Anwendungen mit wenigen Metern Druckhöhe, bei denen eine Triebleitung aus dickwandigem Kunststoffrohr genügen kann. Bei allen anderen Anwendungen muss die Triebleitung aus einer qualitativ guten Stahlrohrqualität sein, idealerweise aus nahtlos gezogenem, feuerverzinktem Gas- und Wasserleitungsrohr. Rostfreie Rohre (gezogene Qualität) sind ebenfalls geeignet. Durchmesser und Länge der Triebleitung sind ausschlaggebend für einwandfreie Funktion. Lesen Sie immer unsere Planungs- und Erstellungsanleitung, bevor Sie eine Anlage installieren. Die Firma Schlumpf verfügt über mehr als 125 Jahre Erfahrung im Bau von Hydraulischen Widdern und lässt ihre Kunden gerne daran teilhaben.